„Wenn du es baust, werden sie kommen.“ Tja. Nicht so ganz. Wenn das so wäre gäbe es keinen Bedarf mehr für Marketing. Und Marketing für eine neue App ist weitaus mehr als nur eine passende Beschreibung im App-Store.
„Wenn du es baust, werden sie kommen.“ Tja. Nicht so ganz. Wenn das so wäre gäbe es keinen Bedarf mehr für Marketing. Und Marketing für eine neue App ist weitaus mehr als nur eine passende Beschreibung im App-Store.
Sie haben eine hilfreiche App entwickelt. Sie sind von dem Erfolg der Software überzeugt, laden Sie in die bekannten App-Stores und warten – doch die gewünschten Download-Zahlen wollen sich nicht einstellen. Das liegt nicht zwingend an der Funktionalität oder Benutzerfreundlichkeit der App. Viel wahrscheinlicher ist es, dass Nutzer die Software im riesigen Angebot der App-Stores nicht finden. Hier kommt App-Store-Optimierung ins Spiel, um Ihre App zu bewerben.
App-Store-Optimierung ist das perfekte Werkzeug, um Ihrer App den Erfolg zu bescheren, den sie auch verdient. Genau wie Suchmaschinenoptimierung (SEO) bei Websites versucht ASO die Sichtbarkeit der App zu verbessern – vor allem in den Suchergebnissen. Nur eben nicht in den klassischen Suchmaschinen, sondern im App Store von Apple und dem Play Store von Google. Gerade deshalb sind trotz des gleichen Ziels klare Unterschiede in den Methoden zwischen SEO und ASO auszumachen.
Man wendet ASO mit dem Ziel an, bessere Ranking-Ergebnisse als die Konkurrenz erhalten, die Nutzer zum Klicken animieren und so die Download-Zahlen in die Höhe schießen lassen.
Nicht nur von einem technischen Gesichtspunkt aus sollte man zwischen den verschiedenen App-Formaten unterscheiden. Auch im Marketing-Kontext ist es wichtig, welche Art von App Sie bereitstellen möchten, denn damit kommen unterschiedliche Herausforderungen auf Sie zu.
Im Sinne der App-Store-Optimierung steht ganz klar die Native App im Vordergrund. Sie haben aber auch andere Optionen zur Verfügung, wenn Sie eine Anwendung anbieten möchten: Bei PWA und SPA spielen allerdings eher klassisches SEO eine Rolle.
Die Progressive Web App (PWA) ist eigentlich eine Website, die sich allerdings wie eine App verhält. Deshalb basiert diese App-Form auch auf den Grundpfeilern des Webs: HTML, CSS und JavaScript. Dank dem sogenannten Service Worker, eine JavaScript-Komponente der App, kann die Anwendung Daten in den Cache verlagern und deshalb auch offline zur Verfügung stellen. Eine Datei namens App Manifest ermöglicht es auch, die PWA auf dem Home Screen eines Smartphones zu installieren.
Ähnlich zur PWA, aber doch anders: Die Single Page App (SPA) ist ebenfalls eine Website, löst allerdings alles über JavaScript. Deshalb wechselt die SPA auch bei Ladevorgängen nicht die URL. Das macht die App sehr schnell und erzeugt ein angenehmes Nutzererlebnis.
Die Native Mobile App ist die App-Form, die den meisten Menschen am geläufigsten ist. Sie wird auf Smartphones und Tablets installiert und bietet den größtmöglichen Funktionsumfang: von einfachen Informations-Apps bis zu komplexen Software-Lösungen. Da diese Anwendungen fast ausschließlich über die App-Stores installiert werden können, kommt hier ASO zum Zuge, um die Apps zu vermarkten.
Wenn Sie sich nun dazu entschieden haben, eine Native App zu erstellen, sollten Sie bereits vor der Veröffentlichung Maßnahmen ergreifen. Das macht es Ihnen später einfacher, Ihre App zu vermarkten.
Bedenken Sie bereits bei der Programmierung Ihrer Anwendung, dass die App auch promotet werden muss. Ein essentielles Werkzeug dafür sind Nutzerbewertungen. Viele gute Bewertungen und Kommentare sind wichtige Signale an die App-Stores. Doch Nutzer der App neigen nicht dazu, diese Bewertungen auch selbsttätig durchzuführen. Man muss Sie dazu anregen. Bauen Sie deshalb die Bitte um Sterne und Kommentare direkt in die App ein – mit einem passenden Trigger: Fragen Sie dann nach einer Bewertung, wenn User der App gerade ein Erfolgserlebnis hatten (beispielsweise nach einem In-App-Kauf oder beim Erreichen eines bestimmten Spiel-Levels). Beide Stores ermöglichen es, eine Bewertung über die App durchführen zu lassen.
Zusätzlich zu der App sollten Sie auch eine passende Website ins Internet stellen. Hierüber können sich Nutzer zuvor über die App informieren. Auf der Website bauen Sie beispielsweise sehr wirksame Videos mit Informationen zur App ein. Auch User, die die App bereits einsetzen, finden auf der Website Anleitungen, Support oder die Möglichkeit, Ihnen ein Feedback zukommen zu lassen. Für letzteres nennen Sie auf der Website unterschiedliche Optionen: E-Mail, Chat und Telefon beispielsweise.
Der Vorteil der Website ist zudem, dass diese Ihnen die klassische Suchmaschinenoptimierung (SEO) ermöglicht. Optimieren Sie die Website so, dass sie ein gutes Ranking bei Google & Co. hat, und bewerben Sie die App so zusätzlich. Über die Website zur App lässt sich beispielsweise auch ein Newsletter anbieten.
Open Graph Tags sorgen dafür, dass Ihre Websites und Apps in Social Media ein Blickfang sind. Titel, Beschreibung, Vorschaubild – all diese Informationen können Sie mit OG:Tags selbstständig festlegen. Sie haben die Kontrolle, wie Links auf Ihre Website oder Ihre App in Facebook, LinkedIn oder Twitter dargestellt werden.
Für Apps besonders interessant: Auch die Spotlight-Suche von Apple greift auf das Open-Graph-Protokoll zurück. So kann man Apps noch bekannter machen.
Wenn eine Website und eine dazugehörige App die gleichen Funktionen bieten, sollte man diese auch miteinander verknüpfen. Dafür verwenden Sie Deep Linking. Bei dieser Methode werden URIs (Uniform Ressource Identifier) der App mit URLs (Unified Ressource Locator) der Website in Listen miteinander in Bezug gesetzt. Bei Apple verwendet man Universal Links, bei Google werden diese Android App Links genannt.
Mit Deep Links und einer guten Website können Sie die App noch besser promoten: Apps selbst können derzeit noch nicht nach Funktionen durchsucht werden, Websites aber schon. Nutzer finden die Funktionen Ihrer App dann aber bei Google. Dort können Sie die Nutzer dann dazu anhalten, den Dienst über eine Native App auszuführen, denn App User sind sehr viel loyaler dem Service gegenüber.
Haben Sie Ihre App nun veröffentlicht, möchten Sie im nächsten Schritt die Sichtbarkeit erhöhen. Um in den App-Stores SEO anzuwenden, gibt es ein paar Möglichkeiten. Zwar verwenden die beiden wichtigen App-Stores unterschiedliche, weitestgehend geheime Algorithmen, doch viele Methoden funktionieren sowohl in Apples App Store als auch Googles Play Store.
Der Launch einer App ist ein wichtiger Moment für den weiteren Erfolg. Es empfiehlt sich, diesen gut zu planen und alle Maßnahmen, um die App bekannt zu machen, bereits vorzubereiten. Ein Soft Launch, wie man es von anderen Produkten her kennt, funktioniert im Sinne von ASO nicht. Begleiten Sie den Launch also auch mit anderen Marketing-Werkzeugen wie beispielsweise bestimmte Social-Media-Aktivitäten, um von Anfang an groß in Erscheinung zu treten.
In den App-Stores gibt es zwei verschiedene Typen von Ranking-Faktoren: statische und dynamische.
Statische Ranking-Faktoren werden bei Upload der App in den Store festgelegt und sind dann nur noch bedingt anpassbar – zum Beispiel bei einem Versionswechsel. Zu den Faktoren gehören:
App-Name: Der Name Ihrer App sollte einzigartig und einprägsam sein. Bringen Sie aber auch den Hauptnutzen (unter Umständen damit auch das wichtigste Keyword) im Titel der App unter. So wissen Nutzer sofort, wofür Ihre App geeignet ist.
App-Metadaten: Die Metadaten lassen sich zu jeder neuen Version anpassen. Die verschiedenen App-Beschreibungen sind besonders gut dafür geeignet, neben wichtigen Informationen auch Keywords unterzubringen. Da Sie die Metadaten regelmäßig ändern können, empfiehlt es sich, auch neue Keywords auszuprobieren.
App-Icon: Das Icon ist meist das erste, was Nutzer sehen. Es sollte professionell gestaltet sein, zur App passen und zum Klicken einladen. Zusätzlich zum Icon bringen Sie in der App-Beschreibung aussagekräftige Screenshots unter.
Die dynamischen Ranking-Faktoren ändern sich ständig und sind nur bedingt von Ihnen direkt beeinflussbar. Bei diesen Faktoren handelt es sich um:
Download-Zahlen: Je mehr Menschen Ihre App bereits installiert haben, desto höher stufen die App-Stores die Anwendung ein.
Bewertungen: Nutzer können Sternebewertungen vergeben. Dabei spielt sowohl die Anzahl der Bewertungen als auch das Verhältnis von positiven zu negativen Bewertungen eine Rolle.
Deinstallationen: Die App-Stores prüfen auch, wie viele Nutzer die App wieder deinstallieren. Besonders brisant sind App-Löschungen, die kurz nach der Installation durchgeführt werden.
ANR-Rate: Unter dem Begriff „App not responsive“ sammeln die App-Stores Abstürze und Fehler Ihrer Anwendung – und lassen diese als negative Signale ins Ranking einfließen.
Genau wie bei der Suchmaschinenoptimierung spielen auch bei ASO die Metadaten eine große Rolle. Verfassen Sie die Beschreibung Ihrer App so, dass die Angaben zum Download anregen. Nennen Sie dabei die wichtigsten Features der App – und bleiben Sie ehrlich: Versprochene, aber nicht vorhandene Features führen dazu, dass die App direkt wieder gelöscht wird.
Daneben ist der Einsatz von Keywords in den Metadaten wichtig: Diese ermöglichen es, dass Nutzer zu den passenden Suchbegriffen auch Ihre App finden. Zu ASO gehört demnach auch eine Keyword-Recherche. Beachten Sie bei der Optimierung der Metadaten außerdem folgende Punkte:
Führen Sie für jedes Land, in dem Sie aktiv sein möchten, eine separate Keyword-Recherche durch. Die Unterschiede können enorm sein. Beliebte Tools für die Recherche sind zum Beispiel Sensor Tower oder App Radar.
Die wichtigsten Keywords (meistens sind das die mit dem höchsten Suchvolumen) kommen dann an den Anfang Ihrer Kurzbeschreibung. Sie haben hier maximal 80 Zeichen Platz. Für eine längere Beschreibung müssen Nutzer zunächst einen Klick machen. Sie wollen das Wichtigste deshalb schon in der Kurzbeschreibung unterbringen.
In der Langbeschreibung stehen Ihnen 4.000 Zeichen zur Verfügung. Hier bringen Sie weniger wichtige Keywords unter. Auch wenn dieser Bereich für ASO weniger entscheidend ist, sollten Sie einen gut lesbaren Text verfassen, der zum Download anregt.
Der App Store von Apple kennt auch noch einen kleinen Werbetext oberhalb der Beschreibung. Hier haben Sie weitere 170 Zeichen Platz, um über Neuigkeiten bezüglich der App zu informieren. Neue Features oder wichtige Verbesserungen können hier angepriesen werden. Der Werbetext lässt sich jederzeit ändern, ohne eine neue Version der App hochladen zu müssen.
Wenn Sie Ihre App veröffentlicht haben, ist der wichtigste Teil der App-Store-Optimierung bereits getan. Aber auch zukünftig müssen Sie am Ball bleiben. Beachten Sie deshalb folgende Aufgaben:
App-Aktualisierungen planen: Jedes Update Ihrer Software ist eine Gelegenheit für Sie, die Metadaten anzupassen und neue Keyword-Kombinationen auszuprobieren. Stimmen Sie also Entwicklung und Marketing aufeinander ab.
Andere Marketing-Maßnahmen einsetzen: Um den Erfolg Ihrer App zu garantieren, sollten Sie sich nicht nur auf ASO verlassen. Begleiten Sie die App immer auch mit anderen Marketing-Maßnahmen.
App Store Advertising verwenden: Die App-Stores ermöglichen, eine App auch gegen Bezahlung zu bewerben. So können Sie Ihrer App einen kleinen Boost gönnen, der auch die ASO positiv beeinflussen kann.
Performance analysieren: Download-Zahlen und Sternebewertungen sind ein gutes Indiz, aber Sie können mithilfe mit Google Analytics und der Google Search Console noch weitere Informationen zur Performance Ihrer App erhalten. Auch Anbieter wie AppsFlyer und Flurry liefern interessante Details.
Wenn Sie von Anfang an die App-Downloads steigern möchten, hilft Ihnen unsere praktische Checkliste. Darin haben wir alle Punkte noch einmal zusammengefasst.